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Metallrecycling – das Geschäft mit dem Schrott

Rund um die Schrottverwertung hat sich ein regelrechter Industriezweig entwickelt, schließlich gibt es sehr wertvolle Metalle, mit denen sich eine Menge Geld verdienen lässt. Metallrecycling ist eine Wissenschaft für sich.

Altmetall wird in verschiedene Schrottsorten gegliedert, je nach Beschaffenheit und Verschmutzung mit sogenannten „Anhaftungen“. Metallrecycling ist heutzutage ebenso wie Kunststoffrecycling eine Selbstverständlichkeit, schließlich sind die Ressourcen endlich und die Neuproduktion meist sehr energieverschlingend. Metallrecycling ist also ein wichtiger Teil der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Vorteil: Metall kann beliebig oft eingeschmolzen werden, ohne an Qualität zu verlieren.

Besonders beim Metallrecycling wird ein großer Aufwand betrieben, da das Material häufig penibel sortiert werden muss. Elektronikschrott etwa wird in der Regel von Hand getrennt, denn bei diffizilen Geräten wie Handys oder Fernseher ist eine maschinelle Trennung meist gar nicht möglich. Hier kommt das Thema Arbeitsschutz ins Spiel: Personen, die an solchen Demontagearbeitsplätzen beschäftigt sind, sind häufig Gefahrstoffen wie etwa Asbest, Kobalt, Quecksilber oder Stäuben ausgesetzt, die Gesundheitsschäden verursachen können.

E-Schrott: DUH fordert mehr Zollkontrollen

Smartphones, Kühlschränke, Fernseher, Radios – eigentlich gehören alte Elektrogeräte auf den Wertstoffhof oder sollten bei Händlern für eine Wiederverwendung oder ein Recycling abgegeben werden. Doch es gibt Lücken im Recyclingkreislauf. Kriminelle fangen Geräte illegal ab, Händler erschweren Verbrauchern die reguläre Rückgabe in Geschäften und kommunale Wertstoffhöfe gibt es in einigen Landkreisen überhaupt nicht mehr. Das Ergebnis: Pro Jahr werden schätzungsweise 400.000 Tonnen Elektroschrott aus Deutschland illegal exportiert. Ein Großteil davon geht nach Afrika. Dort führt deren illegale Entsorgung zu verseuchten Landschaften, kranken Menschen und unwürdigen Arbeitsbedingungen.

Um diese Entwicklung zu stoppen, fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) von Handelsunternehmen eine verbraucherfreundliche Umsetzung gesetzlicher Pflichten zur Rücknahme ausgedienter Elektrogeräte, Kontrollen zur Einhaltung durch die Bundesländer und mehr Zollkontrollen beim Export von Geräten ins Ausland.

„In Deutschland werden mittlerweile knapp zwei Millionen Tonnen Elektrogeräte pro Jahr in Verkehr gebracht. 2016 wurden aber nur etwa 700.000 Tonnen ordnungsgemäß erfasst und recycelt. Das liegt unter anderem an den nicht ausreichenden Rücknahmebemühungen der Vertreiber. Diese haben in 2016 trotz einer gesetzlichen Verpflichtung nur rund 70.000 Tonnen Elektroschrott zurückgenommen. In der Konsequenz befördert die Verweigerungshaltung des Handels auch den illegalen Export von Elektrogeräten nach Afrika“, kritisiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Resch fordert die Bundesländer dazu auf, endlich Kontrollen durchzuführen und bei Verstößen konsequent Bußgelder zu verhängen.

„Im Elektrogesetz werden Mindestanforderungen für die Verbringung von Elektrogeräten ins Ausland vorgegeben. Deren Funktionstauglichkeit und eine sichere Verpackung müssen nachgewiesen werden. Das Problem ist nur, dass es kaum überprüft wird. Der Zoll muss endlich wirksame Kontrollen durchführen und kriminellen Händlern so das Handwerk legen. Die gesetzlichen Voraussetzungen sind da. Aber sie müssen auch umgesetzt werden“, kritisiert Philipp Sommer, Stellvertretender Leiter der DUH-Kreislaufwirtschaft.